Union 1861 Schönebeck Abt. Schach

Oberligist ist eine Nummer zu groß

Der Außenseiter hoffte, erneut seinem Ruf als Pokalmannschaft gerecht zu werden. Doch die Oberligamannschaft der SG 1871 Löberitz (Stadtteil von Zörbig) ließ nichts anbrennen und wies den Gastgeber im Sportlerheim an der Barbarastraße souverän mit 3,5:0,5 in die Schranken.

Mit dem Gewinn des Bezirkspokals hatte sich der SSV im Dezember 2013 nach 2 Jahren wieder für den Landespokal qualifiziert. Die Losfee hatte den Elbestädtern den attraktivsten, aber von der Papierform her auch schwersten Gegner zugelost – die SG 1871 Löberitz, in der Saison 2012/2013 aus der 2. Bundesliga abgestiegen und in der abgelaufenen Oberliga-Saison als Dritter nur knapp den Wiederaufstieg verpasst.

Für die SSV-Mannen glimmte anfangs sogar ein kleiner Hoffnungsfunken auf die Sensation. Dr. Andreas Kalusche konnte gegen seinen 450-DWZ-Punkte mehr aufweisenden Gegner die Partie offen halten. Nach Abtausch der meisten Figuren besaßen beide Seiten jeweils noch einen Turm und einen Springer bei ebenfalls gleicher Bauernverteilung. Mit einer erzwungenen Stellungswiederholung, deren Ablehnung den Löberitzer einen Zentralbauern gekostet hätte, sicherte sich Kalusche nach knapp zwei Stunden das Remis. Otfried Zerfass allerdings stand zu diesem Zeitpunkt schon schlecht. Gegen Norman Schütze , einen der besten Spieler Sachsen-Anhalts, war er gut aus der Eröffnung gekommen und schien mit seinen aktiven Figuren am Königsflügel zumindest optische Vorteile zu besitzen. Ein echter substantieller Vorteil bestand leider nicht, und nach einer Ungenauigkeit des Schönebeckers konnte Schütze das Heft des Handelns übernehmen und nach drei Stunden in einem Schwerfigurenendspiel mit einem Mehrbauern den Sieg einfahren. Joachim Brandt musste ebenfalls mit einem Bauern weniger auskommen, dafür befand sich seine Gegnerin in akuter Zeitnot. Dennoch schaffte sie es, Dame und Läufer so zu postieren, dass Matt drohte. Brandt schuf ebenfalls eine Mattdrohung, die die junge Nachwuchsspielerin buchstäblich in letzter Sekunde durch erzwungenen Damentausch verbunden mit dem Gewinn zwei weiterer Bauern parierte. Das entstandene Leichtfigurenendspiel war aus Schönebecker Sicht aussichtslos, so dass Brandt die Partie aufgab, nachdem seine Gegnerin die Zeitkontrolle im 40. Zug geschafft hatte. Auch der Schönebecker Spitzenmann Michael Görgens saß mit Sebastian Pallas einem enorm starken Nachwuchstalent gegenüber. Zunächst besaß Görgens das aktivere Spiel, doch nachdem sein Königsangriff verpufft war, erwiesen sich sein hinter den eigenen Bauern eingesperrter Läufer sowie ein am Rand stehender Springer als zu große positionelle Nachteile. Nach viereinhalb Stunden war auch seine Partie verloren.

Viertelfinale Landespokal:

USC Magdeburg – SV Sangerhausen                                  0:4

Schönebecker SV – SG 1871 Löberitz                              0,5:3,5

VfL Gräfenhainichen – Reideburger SV 90 Halle            2:2 (Berliner Wertung 6:4)

SK Dessau 93 – SV Sangerhausen II                               2:2 (Berliner Wertung 5,5:4,5)

Einzelergebnisse:

SSV: Görgens, Zerfass, Dr. Kalusche (0,5), Brandt